Potenzialanalyse

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen, Ziele, Inhalte und den grundlegenden Ablauf der Potenzialanalyse im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung (KWP). Dabei gehen wir auch auf die Berücksichtigung von räumlichen, technischen, rechtlichen oder wirtschaftlichen Restriktionen ein.

Ablauf der Potentialanalyse

Bei der Potenzialanalyse werden in der Regel folgende Aspekte betrachtet: theoretisches, technisches, wirtschaftliches, nachhaltiges und realistisch erschließbares Potenzial.

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  1. Theoretisches Potenzial: Das theoretische Potenzial bezieht sich auf die Gesamtheit der verfügbaren Energiequellen in einer bestimmten Region und innerhalb einer bestimmten Zeitspanne, unabhängig von technischen oder wirtschaftlichen Einschränkungen. Es zeigt das maximale Potenzial auf, das theoretisch genutzt werden könnte.
  2. Das technische Potenzial ist der Anteil des theoretischen Energie-Potenzials, das sich unter Berücksichtigung von anlagentechnischen Parametern nutzbar machen lässt. Weitere Restriktionen bestehen hinsichtlich Flächenverfügbarkeit und der erforderlichen technischen Erschließungs- und Anschluss-Infrastruktur.
  3. Das wirtschaftliche Potenzial betrachtet, welche Energiemengen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktsituation und Kostenstrukturen wirtschaftlich rentabel genutzt werden können. Über einen längerfristigen Zeithorizont sind jedoch kaum verlässliche Aussagen zur Wirtschaftlichkeit möglich. In diesem Fall empfehlen wir die weitere Untersuchung auf Grundlage des technischen Potenzials fortzuführen und den Schwerpunkt auf den Aspekt der Nachhaltigkeit zu legen.
  4. Das nachhaltige Potenzial bewertet das technische Potenzial hinsichtlich des Aspekts der Nachhaltigkeit als eine wesentliche Zielvorgabe der Kommunalen Wärmeplanung. Es berücksichtigt Umweltaspekte wie die nachhaltige Ressourcen-Verfügbarkeit sowie die Reduzierung von THG-Emissionen und nimmt dabei die gesamte Wertschöpfungskette eines Energieträgers in den Blick. (Scope-Konzept des GreenHouseGas-GHG-Protokolls)
  5. Das erschließbare Potenzial beschreibt die tatsächlich realisierbaren Energiemengen und berücksichtigt alle weiteren Ausschlusskriterien. Diese werden mehrheitlich durch lokale Einfluss-Faktoren wie gesellschaftliche Akzeptanz und begrenzte Haushaltsmittel für Investitionen bestimmt.

Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte können Kommunen fundierte Entscheidungen treffen und effektive Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung planen. Im Folgenden sind die genannten Potenziale schematisch dargestellt (Schematische Darstellung der Potenzialarten. Quelle: Darstellung nach Thrän und Pfeiffer 2013).

Zielszenario und Wärmeversorgungsgebiete

Zielszenario und Wärmeversorgungsgebiete

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen, Ziele, Inhalte und die Entwicklung des Zielszenarios. Als Teil des Zielszenarios finden Sie hier auch Informationen zur Einteilung des beplanten Gebiets in Wärmeversorgungsgebiete. Diese Einteilung ist nicht für Gebiete relevant, die nach der Eignungsprüfung als Gebiete zur dezentralen Wärmeversorgung ausgewiesen wurden. Für diese kann eine verkürzte Wärmeplanung durchgeführt werden.

KWW-Datenkompass zur Kommunalen Wärmeplanung

KWW-Datenkompass zur Kommunalen Wärmeplanung

Der KWW-Datenkompass zeigt je nach Bundesland, welche Organisationen die jeweiligen Daten zur Kommunalen Wärmeplanung liefern können.